…immer mal wieder. Die zwei Regentage in Toulouse wiederholten die schon öfter mit ihm diskutierte Frage, ob der Plan insgesamt wirklich gut war. In Bordeaux kam die Idee auf, ob wir nicht mit dem Zug zurück nach Barcelona fahren und dort das Leben lieber ohne Radfahren genießen sollten.
Und heute morgen nach zwei Nächten im Zelt und dann einer in einem ruhigen kleinen Hotel mit weichem Bett, dem Strand quasi vor der Haustür quasselte er ab dem Aufstehen auf mich ein, zur Rezeption zu gehen und zu verlängern. Und er hatte so viele gute Argumente: alles wieder einpacken, wieder alles aufs Rad, den ganzen Tag strampeln,…
Aber – ich habe mich durchgesetzt. Weiter am Eurovelo Nr. 1 lang und die Landschaft war eigentlich noch schöner als am Vortag. Man ist zwar nur selten direkt am Atlantik, dann ist es aber umso beeindruckender. Das wirklich fast (fast=Wind) optimale Wetter passt dazu. Die Sonne lacht vom Himmel und die Temperaturen starten morgens bei rund 10 Grad und arbeiten sich bis zum Nachmittag auf 15 bis 18 Grad hoch. Ideales Radfahrwetter.
Gelandet bin ich heute in Saint-Jean-de-Monts. Im Sommer möchte man nicht hier sein. Jetzt ist es aber angenehm beschaulich. Die Hauptstraße sieht aus wie die Schinkenstraße in El Arenal. Der Ort hat einen langen und vor allem sehr breiten Strand – da passen im Hochsommer bestimmt viele Badegäste hin. Das erklärt auch die vielen Bettenburgen und Campingplätze.
Eigentlich müssten die Campingplätze allerdings Ferienhausparks heißen, denn hier stehen hunderte von Mobilheimen. So erfolglos war auch wieder meine Campingplatzsuche. Tatsächlich waren einige geöffnet, aber die haben alle keine Infrastruktur zum Zelten. So fehlen beispielsweise zentrale Duschen. Auf einem Platz hat mir der geschäftstüchtige Mitarbeiter ein Mobilheim zum „special price“ angeboten – ohne Handtücher, Bettwäsche, Küchenausstattung und Heizung. Somit hatte ich wenigstens eine warme Dusche und campe jetzt mit Schlafsack im Mobilheim (nein, das Zelt habe ich nicht extra aufgebaut).
Mal sehen, ob ich morgen früh auch wieder mit Schweinehund diskutieren muss. Da das Wetter gut bleiben soll, lockt mich zumindest die weitere Strecke.
Statistik: Heutige Strecke = 71,2 km / Gesamtstrecke = 1.247,4 km
Hi Stefan. Unbedingt durchhalten!!! Und von unserer Loire-Tour erinnere ich, dass es landschaftlich am Atlantik zwar schön, aber weiter im Innenland noch viel schöner ist!
Aufgeben ist nicht 😂
Hallo Stefan, schick den Schweinehund zum Teufel, natürlich fährst Du weiter. Bald hast Du die Mündung der Loire erreicht, das sind doch tolle Erlebnisse und gerade deswegen bist Du ja gefahren. Und wenn du wirklich nicht mehr willst , dann nimmst Du den Zug nach Haus. Gute Weiterfahrt und achte auf Dich
Ja, das nennt man beim Wetter „Zwischentief“. Die Loire werde ich wohl morgen sehen.
Du bist nun schon in so kurzer Zeit so weit gekommen, da schaffts Du den Rest sicher auch noch per Rad, lege zur Not halt mal eine längere Pause ein (besonders falls es wieder regnet oder stark windet). Wir hatten heute auch herrliches Wetter mit Sonne satt bei 19 Grad.
Ja, das nennt man beim Wetter „Zwischentief“