Whow, könnte man denken – einen Wasserfall. Nicht im Ernst, das ist ja toll. Aber wenn man direkt kurz unter dem Gipfel ein kleines Rinnsal verfolgt, über die Zuläufe kraxelt, die Wasserfluten immer gewaltiger werden und schließlich neben einem in die Tiefe krachen, dann steht man schon irgendwie neben „seinem“ Wasserfall. Aber vielleicht hat die Sonne auch einfach zu intensiv gebrannt oder die Einsamkeit tut mir nicht gut.
Auch wenn es heute sogar weniger Höhenmeter waren als gestern, heute war der Akku komplett am Ziel entladen. Kurz davon war ein relativ langer Anstieg und dann ein steiler Abstieg mit leicht einsetzendem Regen. Das hat mir dann den Rest gegeben. Es sind immer noch rund 27 Grad, schwül und kein Luftzug. Schwitzen ist als Begriff in diesem Fall volkommen untertrieben. Morgen soll es wohl wieder nass werden, für den Vormittag ist Regen angesagt.
Übrigens bin ich wieder an der Isar. Ich hätte mir das ganze Gekraxel auch sparen können und dem Flusslauf folgen. Dann hätte ich aber auch einiges an traumhaften Ausblicken nicht gesehen. Und in diesem Vorhaben ist ja eindeutig der Weg das Ziel.
Die Reportagen über den Traumpfad und die Forenbeiträge waren sich einig: man trifft immer wieder „Mitgeher“. Heute habe ich die ersten Bekanntschaften gemacht. Zwei steigen übermorgen in Österreich aus, einer ist mit mir am gleichen Tag in München losgegangen und will auch nach Venedig. Begegnet sind wir uns heute morgen das erste Mal auf der Hütte.
Apropos Hütte: ich habe im 8er-Zimmer geschlafen wie Baby, die elektronischen Ohrenpömpel haben nix durchgelassen. Wie die anderen geschlafen haben, habe ich vorsichtshalber nicht gefragt. Ich zumindest habe kein Schnarchen gehört. Trotzdem gibt es schönere Übernachtungsmöglichkeiten als das Lager.
Etappe 04
Tutzinger Hütte – Vorderriß
19,5 km (Gesamt 103,0 km)
765 hm (Gesamt 2.415 hm)
8:18h (Gesamt 32:02h)
Der Eingang zum Karwendel ist erreicht. 🙂
Was das Wetter betrifft – ist halt August, hast du dir ja so ausgesucht. 😅