War grat gar nicht soo schlimm

Man sollte sich nicht vom Reiseführer verunsichern lassen. Der Grat erforderte Trittsicherheit und war anstrengend, weil ziemlich steil, matschig und eine Abwechslung aus rutschigen Wurzeln und Steinen. Er hat mir auch aufgezeigt, dass ich noch keine Bergfitness habe. Aber der befürchtete steile Abgrund war nicht im Angebot. Somit habe ich meine Wette gegen Schweinehund gewonnen und sitze jetzt frisch geduscht bei einem Kaffee auf der Hütte mit einem traumhaften Ausblick. Allerdings ohne Datenverbindung, so dass der Artikel wohl erst später übermittelt werden wird.

Die ersten beiden Stunden des Tages ging es noch an der Isar entlang. Diesmal auch wirklich am Fluss, somit konnten wir ins intensiv voneinander verabschieden. Aber wir sehen uns im nächsten Tal wieder.

Davor habe ich fast eine Extrastunde Morgentraining gemacht. Nach fast einer halben Stunde Marsch fiel mir auf, dass ich meine Trinkflaschen im Hotel vergessen hatte. Ausgerechnet das fast wichtigste Equipment. Nachkaufen auf der Strecke war keine Option, zumal noch keine Läden offen hatten. Also noch einmal zurück. Total hilfreich dabei war, dass es zum Hotel nur bergauf ging. Somit war die eigentlich gute Stimmung bei 100% der Reisegruppe ziemlich am Kippen.

Nachdem sich mein Weg von der Isar trennte ging es gleich deutlich bergauf. Rund ⅔ der verbleibenden Strecke auf Wegen. Wanderer habe ich kaum gesehen, dafür umso mehr Radfahrer mit motorisierten Mountainbikes, die mühelos an mir vorbeizogen. Und dann ging es querfeldein auf einem Trampelpfad zum Grat hinauf und wieder herunter zur Hütte.

Der Rücken gewohnt sich übrigens langsam immer mehr an seinen Job (das Paket und ein paar aussortierte Sachen haben nur – oder immerhin – rund 2 kg Gewicht weggenommen) und die Blase am Fuß scheint sich nicht zu verschlimmern. Beim Auftreten ist es etwas unangenehm, das hat den Aufstieg zum Grat nicht angenehmer gemacht.

Morgen geht es wieder ins Tal hinab, um danach ins Karwendel hochzusteigen.

Etappe 03
Bad Tölz – Tutzinger Hütte
25,1 km (Gesamt 83,5 km)
1.017 hm (Gesamt 1.650 hm)
7:40h (Gesamt 23:44h)

Stefan

2 Gedanken zu „War grat gar nicht soo schlimm

  1. Die ersten alpinen Bilder – sehr schön. Schade, dass man Deine Route nicht im Detail sehen kann. Würde mich schon interessieren, wo Du genau entlang läufst.

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