Kurz nach dem Start in Vorderriß verabschiedete mich Deutschland mit einem Regenschauer. Das war deutlich weniger als die Vorhersage prophezeit hatte. Der Rest des Tages war dann fast trocken – 500 Meter vor dem Ziel fing es dann noch mal richtig an. Somit war heute auch unfreiwilliges Joggen mit im Programm.
Naß war auch heute das Thema des Tages. Neben dem Regen das Schwitzen. Warme, schwüle Luft, Sonne und kein Wind. Beim Radfahren freue ich mich über Windstille, beim Wandern gibt es aber eben keinen Fahrtwind. Zwischendurch war ich über die triefnassen Klamotten inklusive Rucksack so genervt und frustriert, dass Aufgeben eine echte Option wurde. Die Blase unterm Fuß und der Rücken haben nicht als Gegenargumente geholfen. Aber einfach mitten im Gebirge hinsetzen und schmollen half nicht. Zumal es sich gegen Ende der Tour zuzog, die Temperatur auf 1800 Metern eh kühler war und ein Lüftchen aufkam. Also bin ich dann eben doch weiter zu Hütte.
Nun auf der Hütte und mit Essen und Trinken im Magen sieht die Welt nicht mehr so hoffnungslos aus. Die Hütte (Karwendelhaus) ist aus dem Jahr 1908, ziemlich groß und total urig. Vieles an der Einrichtung sieht noch Original aus mit modernisierten Waschgelegenheiten. Schon ein Erlebnis für sich. Zumal der Hüttenwirt mit Herzblut dabei ist. Ein krasses Gegenteil zu meiner ersten Hütte (Tutlinger Hütte) vorgestern.
Morgen (also Sonntag – hier gibt es wieder kein Netz) ist Regen angesagt. Diesmal wohl wirklich und viel. Somit hat der Hüttenwirt in seinem abendlichen Briefing deutlich vor der geplanten nächsten Etappe quer über Schlauchkarkopf und Bikkarspitze gewarnt. Für mich als Höhenskeptiker dann sowieso keine Option. Somit wird aus 14 km ein Weg von knapp 40 km. Dafür deutlich weniger Höhenmeter. Ich bin mir sicher, die Stimmung morgen wird nicht besser.
Etappe 05:
Vorderriß – Karwendelhaus
25.1 km (Gesamt 128.1 km)
1189 hm (Gesamt 3.604 hm)
8:06h (Gesamt 40:08 h)
Das wird sich ziehen, lieber Stefan. Du wanderst nun vermutlich durchs Karwendeltal in Richtung Scharnitz, dann vielleicht ins Isartal? Das ist zwar landschaftlich sehr schön, aber da kommen einige Kilometer zusammen. Unsere Planung für den September führt uns auch dort hinein – aber wir nehmen unsere E-Bikes mit. Ich vermute, so eines hättest Du heute auch nicht abgelehnt. 🙂
Hi Marco, durch den nächsten Post hat sich die Antwort eigentlich schon erledigt. Geplant war es anders. Notwendig wurde dann der Weg Richtung Scharnitz und dann wieder zur Isarquelle. Und ja, das mit dem (E!)-MTB hätte ich schon mehrfach als wirklich netter empfunden 😉
Karwendelhaus war ich 2018 – allerdings mit meinem Lieblingsfortbewegungsmittel, dem Bio-Mountainbike 😀
Ich drücke Dir die Daumen und wünsche alles Gute für die weitere Tour!
Mit dem Bio-MTB hoch ist auch eine Leistung, Respekt. Das Karwendelhaus ist aber durchaus ein Ziel wert, oder was meinst Du? Warst Du auch über Nacht da?