Es ging bergab mit mir

Nach dem stetigen Auf und Ab der letzten Tage bin ich gestern die letzten 10 Kilometern fast nur bergab gefahren – ins Zentrum von Göteborg. Davor gab es noch mal das Skandinavien-Feeling vom Vortag: Wasser, Wald und schöne und schön gelegene Häuser. Ach ja, das Auf und Ab natürlich auch. Die Stadt Borås, in deren Nähe ich übernachtet hatte, hat sich übrigens tatsächlich beim Durchfahren als nicht sehenswert herausgestellt.

Göteborg mit fast 600.000 Einwohnern ist vor Malmö die zweitgrößte Stadt Schwedens. Größter Arbeitgeber ist Volvo, die seit fast 100 Jahren hier auch Autos produzieren. Der Hafen ist der größte Exporthafen Nordeuropas, alleine rund 250.000 PKW werden hier jährlich verschifft.

Derzeit ist die Stadt allerdings eine riesengroße Baustelle, gefühlt die halbe Innenstadt wird umgebaut. Zwei Hauptverkehrsadern werden erneut, ein Großteil der Parkplätze umgewidmet, ein Eisenbahntunnel unter der Stadt durchgezogen, die Hauptbrücke über den Fluß neu gebaut und um eine Seilbahn ergänzt und der gesamte Hafenbereich neu gestaltet.

Die Stadt ist trotzdem sehenswert. Das kulturelle Angebot ist groß. Die Stadt hat eine spannende Architektur, einiges vom Umbau ist bereits fertig und man kann sich das Ziel vorstellen. Der sowieso schon autofreie Innenstadtbereich und die Altstadt sind von den Baumaßnahmen nicht betroffen. Es gibt viele Parks, einen Kanal um den Stadtbereich herum und die Einwohner nutzen die Grünflächen und das warme und sonnige Wetter für Picknicks, lassen die Kinder spielen oder treffen sich in den umliegenden Lokalen. Im Gegensatz zum Stockholm schaut man beim Blick aufs Wasser aber nicht in die Weite und auf vorgelagerte Inseln, sondern auf Hafenanlagen. Da hat Stockholm am Wasser einfach „mehr“.

Etappe 17:
Borås - Göteborg
74,1 km (Gesamt 1.606,3 km)
4:06h (Gesamt 87:06h)

Stefan

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