And when the rain begins to fall

Eigentlich war der Plan, entweder von Göteborg nach Fredrikshavn im Norden Dänemarks überzusetzen und von dort zurück nach Hause zu fahren oder weiter in Schweden bis Trelleborg, die Fähre nach Travemünde zu nehmen und von dort aus weiter.

Nun spielt das Wetter nicht mehr mit. Regen ist für die ganze Woche und darüber hinaus auf allen geplanten Routen angesagt. Und da ich seit meinem Start vor einem Monat durchgehend so gutes Wetter hatte, dass ich nicht einen Tropfen abbekommen habe, wollte ich mich aus der Kategorie „Schönwetterradler“ auch nicht disqualifizieren.

Also bin ich gestern Abend „zurück auf los“ und mit der Fähre von Göteborg zurück nach Kiel – meinem Startpunkt nach Klaipeda – und sitze nun im Zug nach Hause.

Insgesamt sind 1.613 km auf der Uhr, ziemlich genau 8.000 hm ging es aufwärts (und zugegebenermaßen auch abwärts), fast 88h habe ich im Sattel gesessen und nach Garmin dabei rund 30.000 Kalorien auf dieser Strecke verbraucht:

Es ist unheimlich schwer, das „Beste“ von der Tour zu benennen. Landschaftlich hat mir Schweden und dann Finnland am meisten gefallen. Mit dem Rad muss man sich das teilweise schwer erkämpfen, dafür kommt man an Stellen, die mit dem PKW ungesehen umfahren werden würden. Die baltischen Staaten hingegen liegen bei den vielen (auch einsamen) Ostseestränden ganz weit vorne.

Bei den Städten bieten Schweden und Finnland eher „normale“ Großstädte. In den baltischen Staaten hatten die Städte für mich ihren Reiz durch deutliche weniger Kommerz, dafür viel Altbestand mit ein wenig Sowjet-Charme. Müsste ich die großen Städte in eine Reihenfolge bringen, wäre sie Riga, Tallin, Stockholm und Helsinki. Einige Ort und kleinere Städte würden sich aber bei diesen Plätzen dazwischen oder vielleicht sogar davor schieben.

Radfahren sollte man in Lettland lassen, das macht wenig Spaß. Die kurze Strecke, die ich in Litauen unterwegs war, war vorbildlich. Ob das repräsentativ ist, kann ich nicht beurteilen. Estland, Finnland und Schweden sind am weitesten vorne. In den Städten und Orten ist die Infrastruktur am besten ausgebaut. Über Land gibt es entweder kombinierte Fuß-/Radwege in ausreichender Breite oder man ist auf sehr wenig befahrenen Straßen unterwegs.

Dazu kommen deutlich rücksichtsvolle Autofahrer als wir das gewohnt sind – Schweden und Finnland waren da ganz vorne. Quasi jede Kreuzung und Einmündung hat einen Zebrastreifen für Fußgänger und Radfahrer. Es reicht schon aus, wenn man den Vorderreifen auch nur andeutungsweise in die Richtung des Übergangs dreht und der Verkehr bleibt wie selbstverständlich stehen. Das macht das Fahren und queren sehr angenehm.

Alle Eindrücke sind natürlich subjektiv. Für mich war nichts dabei, was richtig enttäuscht hat. Turku muss man nicht wirklich besichtigen, bei einigen Städten reichte sicherlich auch der Blick bei der Durchfahrt, andere hätte ich mir vielleicht gerne länger angeschaut. Ansonsten kann ich tierisch dankbar für gutes Wetter sein, keinen einzigen Platten und das Fahrrad und der Körper haben durchgehalten.

Dies war nun auch der letzte Bericht. Danke vielmals fürs Mitlesen und für die vielen Kommentare und persönlichen Nachrichten.

Stefan

8 Gedanken zu „And when the rain begins to fall

  1. Hi Stefan, danke das Du uns wieder mitgenommen hast, auf Deine Reise. Ich freue mich immer über Deine Berichte, auch wenn es nicht immer einen Kommentar gibt ;-). Bis bald mal wieder…

  2. Und wieder hast du mich mit deinen tollen Berichten fasziniert! Kommt gut nach Hause und liebe Grüße!

  3. Super Tour und vielen Dank für das dokumentieren. Ob wir davon irgendwann einmal etwas nachmachen, weiß ich noch nicht. Aber immerhin war es so sehr inspirierend. Ein ganz dickes Dankeschön!
    Peter

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