Sõita Rattaga

Gestern bin ich in Estland angekommen. Bis kurz vor der Grenze nach Estland (das war das Land ganz im Norden von den Dreien) bin ich (natürlich) zusammen mit LKW‘s und PKW‘s zusammen auf dem Eurovelo gefahren.

Dann ging es plötzlich auf eine fast nicht befahrene geteerte Nebenstraße, die ab der Grenze auch noch beschildert war. Yeah – war sinngemäß mein erster Gedanke. Doch 10 km weiter ging es für 30 km wieder auf die aus Lettland gewohnte Teilung mit der Blechlawiene. Und dann plötzlich und durchgehend bis zum Tagesziel Parnü: Radinfrastruktur at its best.

Ich kann es mir nur so erklären: Die Esten haben sich bei Bau der Radinfrastruktur Unterstüzung der Letten geholt. Nach den ersten Versuchen an der Grenze haben sie gesagt: Lasst mal Leute, vielen Dank, aber den Rest machen jetzt die Kollegen aus den Niederlanden. Und genauso sieht es hier auch aus. Ein Traum von Radfahren (sõita rattaga).

Mit jedem Kilometer nach der Grenze veränderte sich auch das Land. Wirkt Lettland noch der „Ostblock“ durch (zumindest nach meinem Klischee), macht Estland nordischen Eindruck. Die Häuser sehen oft aus wie das Schweden-Klischee, die Sprache klingt wie aus dem Ikea-Katalog, den es inzwischen nicht mehr gibt und die Preise im Supermarkt haben auch ein anderes Niveau. Insgesamt wirkt das Land wohlhabener und alles besser „in Schuss“. Wobei das kein Argument ist, Lettland nicht zu besuchen – nur eine Radtour wäre nicht meine erste Wahl.

Parnü (deutsch: Parnau) an der Mündung des gleichnamigen Flusses ist auf den ersten Blick ein sehr schönes Städchen mit verwinkelten Gassen und einladender Gastronomie. Viel Blick war gestern nicht.

Etappe 06:
Salacgriva – Parnü

75.1 km (Gesamt: 562,8 km)
4:02h (Gesamt: 30,5 km)

Stefan

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Zurück nach oben