Der Flieger ist gestern pünktlich gelandet, nach einigem Hin- und Her und nur 2 Stunden Wartezeit hatte ich dann auch mein Visum, der Koffer ist angekommen und der Transfer hat einwandfrei geklappt. Gegen Mitternacht war ich dann endlich im Hotel.
Wer sich mit der Neuorganisation des Visumwesens in Tansania beschäftigen möchte, der hätte hier viel zu tun. Mit der Suche nach meinem Visum (und ich war kein Einzelfall) waren 3 Personen „beschäftigt“. Einer hat die Suchmaske am PC mit einem Finger bedient, ein zweiter hat die Eingaben kontrolliert und der Dritte – mit einem Stern mehr auf der Schulterklappe – war befugt, mir das Ergebnis mitzuteilen. Unterm Strich habe ich nach einer viertel Stunde erfahren, dass es neu beantragen müsste.
Inzwischen war der gesamte Flieger entleert und ich hatte zusammen mit den anderen erfolglosen Online-Kandidaten die Aufsicht über das Ende der Schlange und konnte somit in Ruhe den Ablauf beobachten. Bei fast 30 Grad in einer stickigen Halle. Nach einem Zufallsprinzip verschwinden die Beamten immer wieder und sind dann einfach mal für 5 Minuten weg – hilft bei der zügigen Bearbeitung auch nicht wirklich.
Faktisch waren es 4 Schlangen, an denen man sich jeweils neu anstellen musste:
Nr. 1 tippt den im Flugzeug ausgefüllten Antrag ab, nimmt den Pass und macht ein Foto,
Nr. 2 prüft die Eingaben (nicht in der gleichen Reihenfolge, da neue Anträge mal nach oben und mal nach unten gelegt werden und sich beim Aufruf der Namen immer wieder Reisende nach vorne drängeln müssen, obwohl der Platz eigentlich gar nicht da ist) und gibt dann den Pass wieder aus,
Nr. 3 sitzt in einem Glaskasten, nimmt das Geld entgegen, wirft die $-Scheine in einen großen Karton und stellt manuell eine Quittung mit zwei Durchschlägen aus. Einen behält er, mit dem anderen geht man zu
Nr. 4 und gibt die Quittung mit dem Pass wieder ab. Nach einer Abschließenden Sichtprüfung kommt dann der Stempel in den Pass.
Für die 50 USD wird einem auf jeden Fall einiges geboten und es sind reichlich Menschen damit beschäftigt. Das kostet eben – wo auch immer die Kiste mit dem Geld dann landet.
Heute konnte ich dann bei Tageslicht einen ersten Eindruck von der tollen Natur bei einem Spaziergang außerhalb des Hotels gewinnen:
Der Hotelgarten ist für norddeutsche Verhältnisse ein tropisches Gewächshaus. Kaffeepflanzen, Bananen, jede Menge Zimmerpflanze im Riesenformat und wo bei uns die Singvögel auf den Bäumen, Dächern und Wiesen unterwegs sind, nehmen hier Affen deren Platz ein.
Heute war auch das sehr ausführliche Einzel-Briefing. Damit verbunden eine ernsthafte Kontrolle der persönlichen Ausrüstung. Es wurde jedes Stück einzeln begutachtet, die geliehenen Sachen ausgegeben und auch das Packen in die Tasche für den Träger geübt. Bestanden, ich darf mit.
😇
Somit geht es morgen um 9:00 Uhr los. 17 Teilnehmer:innen wird die Gruppe umfassen. Zunächst werden wir zum Londerossi Gate gebracht, wo die Formalitäten für den Eintritt in den Nationalpark erledigt werden. Dann geht es weiter mit dem Auto zum Shira Plateau und von dort aus zu Fuß bis zum Shira Camp 1. Die Stirnlampe soll in den Tagesrucksack, wir kommen im Dunkeln an. Ich bin gespannt!
Und so wird die Route nach aktuellem Wetterstand werden (apropos: hier unten 31 Grad, Sonne und die nächsten Tage kein Regen angekündigt):
na super, da schimpfen alle über die Bürokratie in Deutschland 🙂
Sind unter den 17 Teilnehmern auch noch Andere aus Deutschland?
Wahrlich – wobei es mehr ein organisatorisches Problem war. Die Gruppe lerne ich erst morgen kennen, bisher sind mir aber keine Deutschen im Hotel über die Füße gelaufen.
Das erinnert doch stark an die Immigration Services in den USA. Da habe ich auch schon mal locker 4 Stunden gebraucht. Warum soll das in Afrika besser gehen?
Von der Wartezeit stimmt das durchaus – ging mir auch so mit der Erinnerung. Aber bei den Amis ist es klimatisiert und läuft auch deutlich koordinierter ab. Dadurch aber auch langweiliger 😅
@Peter Im Fall der Immigration (+ Customs) Services erinnere ich mich immer wieder gerne hiermit: https://open.spotify.com/track/6u7pvlxIlZgp62rQA6joRU?si=23df7fb874bd497f
Nur „$-Scheine in eine[m] großen Karton“ habe ich da wohl verpasst ;-).
@Stefan, für die Herausforderung in den Bergen scheints Du, wie nicht anders von Dir zu erwarten, gut gerüstet zu sein. Falls Da noch weiter Kontrollen sind, hilft vielleicht das hier: https://www.youtube.com/watch?v=E58q1dTZa68
Alles Gute weiterhin und ich freue mich schon auf die nächsten Updates.